Trauer um Gründungs -und Ehrenmitglied Bartholomäus Alber
Am 30. August 2025 verstarb unser Gründungs- und Ehrenmitglied Bartholomäus Alber im gesegneten Alter von 99 Jahren. Mit ihm verliert der KSV Linzgau Taisersdorf nicht nur einen langjährigen Wegbegleiter, sondern eine Persönlichkeit, die den Verein von Anfang an mitgeprägt und über Jahrzehnte hinweg mit beispielhaftem Engagement unterstützt hat.
Am 11. April 1970 war es Bartholomäus – von allen liebevoll „Berthold“ genannt – der gemeinsam mit einer kleinen Gruppe ringsportbegeisterter Männer und Jugendlicher den Grundstein für unseren Verein legte. Schon bei der Gründungsversammlung übernahm er Verantwortung und ließ sich zum ersten Kassierer des neu gegründeten KSV Taisersdorf wählen – obwohl viele der Anwesenden bis dahin noch nie einen Ringkampf live erlebt hatten. Es war ein mutiger Schritt, der sich als überaus erfolgreich erwies: Innerhalb weniger Jahre wuchs der Verein stetig, nicht zuletzt dank Bertholds unermüdlichem Einsatz in der Mitgliederwerbung.
Sein Wirken ging weit über das Kassiereramt hinaus. In einer Zeit ohne digitale Hilfsmittel verwaltete er akribisch die Finanzen, führte Mitgliederlisten von Hand und zog Beiträge oft persönlich am Sonntagnachmittag ein. Bei Heimkämpfen – insbesondere in den glanzvollen Jahren der 2. Bundesliga – war er stets an der Eintrittskasse zu finden, wo er mit ruhiger Hand den Überblick von ca. 400 bis 500 Zuschauern behielt. Der Bau der Ringerhalle im Jahr 1982, den er mitinitiierte und tatkräftig unterstützte, war ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte – und ein Symbol für das, was mit Gemeinschaftsgeist und Idealismus möglich ist.
Auch die Umstellung auf EDV in den 1990er Jahren begleitete Berthold mit Weitblick und Offenheit. Nach 32 Jahren legte er 2002 sein Amt als Kassierer nieder – auf eigenen Wunsch, aber mit dem tiefen Respekt und der Dankbarkeit des gesamten Vereins.
Für seine außergewöhnlichen Verdienste wurde er 1995 zum Ehrenmitglied ernannt und mit der Goldenen Ehrennadel des Südbadischen Ringerverbands ausgezeichnet. Zudem wurde er für 20, 30, 40 und 50 Jahre Mitgliedschaft im KSV Linzgau Taisersdorf geehrt.
Doch auch nach seinem Ausscheiden blieb Berthold dem Verein eng verbunden. Bis ins hohe Alter verfolgte er das Geschehen mit großem Interesse, las jede Pressemitteilung und ließ sich kaum einen Heimkampf oder Kameradschaftsabend entgehen. Unvergessen bleibt sein trockener Kommentar zur Einschätzung starker Gegner: „Die kochet au bloß mit Wasser.“
Mit Berthold Alber verlieren wir nicht nur ein Gründungsmitglied, sondern einen Menschen, der mit seiner stillen, aber kraftvollen Art gezeigt hat, dass man auch neben der Matte Großes leisten kann. Sein Lebenswerk bleibt unvergessen – in den Herzen der Mitglieder und in der Geschichte unseres Vereins.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm nahe standen.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. (fm)